Fördern und Sieben

Die Funktionsweise und Auswahl der Außenrüttler (auch Unwuchtmotoren genannt) ist beim Fördern und Sieben identisch und wird deshalb auch gemeinsam betrachtet (Beim Sieben werden die Unwuchtmotoren nur anders eingesetzt). Unwuchtmotoren werden beim Fördern und Sieben vor allem dort angewendet, wo raue Bedingungen herrschen, große Materialmengen verarbeitet werden und wenig Platz für den Schwingantrieb vorhanden ist.

Ob mit 1000, 1500 oder 3000 Schwingungen/min gearbeitet wird, hängt von dem zu verarbeitenden Schüttgut und der zu erzielenden Fördergeschwindigkeit ab. Hier gilt folgende Regel:

Für feinkörnige Güter sind hohe Schwingungszahlen etwa 3000 U/min sinnvoll, für grobkörnige Güter dagegen niedrige Schwingungszahlen um 1000 U/min.

Anwendungen Fördern

Um eine einwandfreie Funktion der Rinne (oder des Siebes) zu gewährleisten, sind außerdem noch folgende Punkte bei der Konstruktion einer Förderrinne (oder eines Siebes) zu beachten.

  • Die vordere und die hintere Aufhängung der Rinne sollten etwa gleich weit vom gemeinsamen Schwerpunkt entfernt, aber möglichst weit auseinander sein.
  • Das Verhältnis zwischen Länge und Höhe einer Förderrinne sollte 5:1 betragen.
  • Eine weitere Bedingung für die Synchronisation der beiden Außenrüttler ist, dass sie absolut schwingungsfrei miteinander verbunden sind. Auch die Förderrinne muss wegen der dynamischen Belastung extrem steif sein. Damit diese Forderung bei einem akzeptablen Gewicht noch zu erfüllen ist, sind freischwingende Förderrinnen maximal 6m lang.

Anwendung Sieben

Schwingsiebe werden zum Aussieben von Schüttgütern verwendet, um z.B. verschiedene Materialgrößen zu trennen, oder zum Entwässern von Kies oder Sand. Die Funktion von Schwingsieben ist ähnlich der von Förderrinnen, jedoch ist der Boden als Sieb ausgebildet. Der Siebboden ist in vielen Formen und Variationen entsprechend dem zu siebenden Material ausgeführt (Rundloch, Spalt, Viereck). Es gibt Siebe mit mehreren, untereinander angeordneten Siebböden, Entwässerungssiebe, Analysiebe u.v.m.

Der Unterschied zum Fördern liegt im Anstellwinkel der Außenrüttler, die wiederum paarweise gegenläufig angebracht sind. Der Anstellwinkel ist beim Sieben steiler, damit der Fördergutpartikel am Ende des Mikrowurfes möglichst senkrecht auf dem Siebboden auftrifft und so ein besserer Durchgang durch das Sieb erreicht wird. Außerdem ist auf diese Weise eine bessere Selbstreinigung des Siebes gegeben, da im Siebloch festsitzende Partikel beim nächsten Wurf besser herausgegeben werden. Der Anstellwinkel sollte beim Sieben ca. 45° betragen. Die Wurfweite muss mindestens der Machenweite des Siebbodens entsprechen.